Sospecho que ningún editor español se atreverá a publicar con rapidez un ensayo feroz que analiza las relaciones “estructurales” entre nazismo y stalinismo.
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En los años 80 del siglo pasado, Ernst Noltes lanzó una célebre polémica, defendiendo esta tesis: el nazismo pudiera interpretarse como una “reacción” alemana al Terror leninista y stalinista ruso. Periodistas, editores y profesionales del ramo cubrieron el debate continental (en Alemania, Francia, Italia y toda Europa del este) con un silencio cómplice.
Hace meses que se discute en Alemania un ensayo menos ideológico y más “técnico” de Jörg Baberowski y Anselm Doering-Manteuffel, Ordnung durch Terror (Orden a través del terror. JHW Dieetz Verlag, Bonn), comparando el paralelismo y espejo mutuo entre nazismo y stalinismo.
Varias tesis simples y terribles:
● “Modernidad” del gobierno e imposición del Orden totalitario nazi y stalinista a través de los instrumentos de la Técnica y la Administracción.
● “Racionalidad” en la escalada de la violencia, recurriendo al Terror policial y el Exterminio de masas para conseguir los “objetivos políticos e ideológicos” paralelos si no semejantes.
● Carácter imperial de ambos proyectos totalitarios, que el comunismo stalinista conseguiría defender durante muchas décadas, en la escena mundial, a través de un eficaz parque de artillería nuclear.
Consagrados a la disección clínica de ambos proyectos totalitarios, los autores no entran en otro debate nada desdeñable: actualidad de la influencia a geometría variable de los nostálgicos de ambas utopías totalitarias.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30 agosto 2007
Nationalsozialismus und Stalinismus
Die Zeit ist reif für einen neuen und umfassenden Zugriff auf die Geschichte des 20. Jahrhunderts
JÜRGEN ELVERT
30. August 2007
Mitte der achtziger Jahre löste Ernst Noltes Plädoyer für eine Historisierung des Nationalsozialismus unter anderem über den Vergleich mit dem Stalinismus den sogenannten «Historikerstreit» aus und brachte ihm den Vorwurf ein, er wolle die Singularität des Nationalsozialismus in Frage stellen. Auch wenn der Berliner Historiker und Philosoph dies ausdrücklich nicht gewollt hatte, wurde ihm und einigen Kollegen unterstellt, diesen Teil der deutschen Geschichte einfach «entsorgen» und ein neues, von der Last des Nationalsozialismus befreites Geschichtsbild konstruieren zu wollen. Aus heutiger Perspektive zeigt sich, dass es sich bei der Kontroverse in erster Linie um einen Spiegel des problematischen Verhältnisses der Deutschen zu ihrer nationalen Identität handelte.
Die teilweise an der Grenze zur Hysterie geführte Debatte mutet angesichts des Ganges der Geschichte seither geradezu absurd an. Schließlich hatte keiner der Kritiker eine Antwort auf die zentrale, von Nolte aufgeworfene Frage parat, wie denn die Singularität des Nationalsozialismus anders nachgewiesen werden könne als über das Mittel des Vergleichs. Und wie fruchtbar und sinnvoll dieser Ansatz für die Forschung über das «Dritte Reich» sein konnte, zeigte Alan Bullock bereits wenige Jahre später in seiner aufsehenerregenden Doppelbiographie «Hitler und Stalin», ohne dass ihm Relativierung und Geschichtsklitterung vorgeworfen worden wären. Die zunehmende zeitliche Distanz zum Untersuchungsgegenstand Nationalsozialismus erleichtert somit nicht nur die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit ihm, sondern eröffnet auch neue Perspektiven und Zugänge; der Vergleich mit anderen Totalitarismen ist ein probates Mittel und seit Bullock mehrfach erfolgreich erprobt worden. Die Besonderheiten der nationalsozialistischen Herrschaft wurden dabei nicht in Frage gestellt, stattdessen konnten Besonderheiten anderer totalitärer Herrschaftsformen konturenschärfer als zuvor herausgearbeitet werden.
Die jüngste Studie, in der dieser Ansatz verfolgt wird, widmeten ihre Verfasser Dietrich Beyrau zu seinem 65. Geburtstag. Dieser hatte sich seinerzeit selber mit Noltes These vom «Europäischen Bürgerkrieg» kritisch auseinandergesetzt, nun bringt der Russland-Spezialist Jörg Baberowski seine Expertise zum Stalinismus ein, Anselm Doering-Manteuffel sein Wissen um die Besonderheiten der NS-Herrschaft. Sie stellen ihre Ergebnisse einander gegenüber, Hans Mommsen vergleicht sie in seinem Vorwort miteinander. Dabei verweist er darauf, dass der Vergleich beider Diktaturen zahlreiche Ähnlichkeiten aufzeige, aber auch signifikante Unterschiede deutlich werden lasse: Beide seien an dem Versuch gescheitert, eine neue Ordnung gewaltsam zu erzwingen, beide hätten Geschichtlichkeit, Traditionen und historische Rechte radikal abgelehnt, in beiden Fällen habe die Dynamik grenzenloser Gewaltausübung zu einer Verselbständigung des Terrors geführt und die ursprünglichen Motive in Vergessenheit geraten lassen. Aber auch wenn es Indizien für gegenseitige Adaptionen terroristischer Techniken gebe, dürfe das NS-Regime nicht, wie seinerzeit von Ernst Nolte postuliert, als negative Kopie des Bolschewismus gesehen werden. Dazu seien beider Wurzeln zu unterschiedlich, ebenso ihre historisch-politischen Rahmenbedingungen. So sei beispielsweise die Vernichtungspolitik des «Dritten Reiches» gegenüber den Juden als eine genuine Besonderheit des Nationalsozialismus zu begreifen, da es für sie trotz einzelner Phasen antisemitistischer Gewaltaktionen im Stalinismus keine Entsprechung gebe.
Baberowski und Doering-Manteuffel nähern sich ihrem Gegenstand aus acht verschiedenen Blickwinkeln. Zunächst geht es um die «Utopie der Eindeutigkeit» und damit um die Frage nach dem Selbstverständnis beider Ideologien. Deren totalitärer Charakter ließ sie ähnlich auf die Herausforderungen der Moderne reagieren: durch Unterwerfung, Terror und Vernichtung. Allerdings sehen die Autoren, anders als weiland Nolte, den Bolschewismus nicht als logisches Prius der Schoa. Für sie handelt es sich um zeitgleiche Phänomene, deren Protagonisten aufeinander reagierten und voneinander lernten. Bekanntlich war der Erste Weltkrieg für beide Diktaturen die zentrale Prägephase, die Verfasser fokussieren diese jedoch mit guten Gründen auf die Gewalterfahrung in Osteuropa. Das Kriegsende 1918 stellte in beiden Fällen keine Zäsur dar. Der Freikorpseinsatz in den baltischen Ländern einerseits und die gewaltsamen Auseinandersetzungen im Zuge der Konsolidierung der bolschewistischen Herrschaft andererseits hätten, so die These der Autoren, den Charakter beider Diktaturen zusätzlich geformt und erklärten deren Streben nach rassischer beziehungsweise ideologischer Einheit als zentrales herrschaftsstabilisierendes Element. Um dies zu erreichen, entwickelten beide Diktaturen ähnliche Instrumente und Techniken zur Durchsetzung ihrer Ziele, die aufgrund vorhandener Widerstände im Laufe der Zeit immer radikaler wurden. Hier sehen Baberowski und Doering-Manteuffel einen wesentlichen Grund für die Eskalation der Gewalt nach dem Zusammenprall beider Diktaturen im Zweiten Weltkrieg.
Dass die ersten Gewaltexzesse an der Nahtstelle zwischen nationalsozialistischer und stalinistischer Herrschaft stattfanden, im deutsch beziehungsweise sowjetisch besetzten Polen, ist aus der Sicht der Autoren bezeichnend. Polen wurde so zu einer Art Laboratorium, wo beide Regimes erprobten, wie mittels Terrorherrschaft das eigene Imperium konsolidiert und erweitert werden konnte. Für den Nationalsozialismus bedeutete das freilich den Anfang vom Ende, trotz immer brutalerer Herrschaftsausübung scheiterte er schließlich am äußeren Widerstand. Der Zusammenbruch des NS-Regimes lieferte den Stalinisten allerdings die Begründung, die eigenen Maßnahmen zur Herrschaftssicherung auszuweiten. Vor dem Hintergrund der absehbaren deutschen Niederlage richtete sich der stalinistische Terror wieder verstärkt nach innen, nicht nur gegen Deserteure und Kollaborateure, sondern gegen Millionen durchaus willkürlich als feindlich eingestufte Angehörige nationaler Minderheiten im eigenen Herrschaftsbereich, die nun ethnischen Säuberungen zum Opfer fielen. Zum Kriegsende hatten die Stalinisten somit den Fremdenhass in den Rang einer Staatsideologie erhoben, damit zugleich aber auch ihr eigenes Scheitern vorprogrammiert.
Auf den ersten Blick erscheint es gewagt, auf gut hundert Seiten Nationalsozialismus und Stalinismus miteinander vergleichen zu wollen. Doch warum eigentlich nicht? Der Stand der Forschung zu beiden Themenbereichen ist mittlerweile so gut, dass solche wissenschaftlichen Destillate vorgelegt werden können, ohne sich des Vorwurfs der Unseriosität erwehren zu müssen. Im Gegenteil: Baberowski und Doering-Manteuffel liefern mit ihrer anregenden Studie den überzeugenden Beweis dafür, dass die Zeit endgültig reif ist für einen neuen und umfassenden Zugriff auf die Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts.
JÜRGEN ELVERT
Jörg Baberowski/Anselm Doering-Manteuffel: Ordnung durch Terror. Gewaltexzess und Vernichtung im nationalsozialistischen und stalinistischen Imperium. Verlag J.H.W. Dietz, Bonn 2006. 116 S., 16,80 [Euro].
Buchtitel: Ordnung durch Terror
Buchautor: Baberowski, JörgText: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.08.2007, Nr. 201 / Seite 9
Es sumamente interesante, aunque no son solamente tesis de los 80. Ya Hanna Arendt había entrado en análisis comparativos en su Origénes del totalitarismo, más dedicado sin embargo a profundizar en aspectos comunes en cuanto a la explotación del terror como medio de adoctrinameinto de masas.
En las causas de la guerra civil española, siempre he tenido en cuenta el pensamiento de la modernidad del tiempo: fascismo y comunismo soviético. Las dos herramientas que a mi entender abonaban el terreno para el enfrentamiento derivaban de:
La corriente de modernidad de la época que apela a los totalitarismos tiene se manifiesta en el arte mismo, desde 1917 (arte soviético: Maiakovsky, Eisenstein) y arte fascista en Italia: monumentalidad, retorno al modelo clásico, colosalismo. Lo moderno en la Europa no decadente era ser totalitario, de la misma manera que lo moderno en la Europa de los sesenta hasta ahora ha sido ser de izquierdas.. No me cabe la menor duda de que esta tesis aplicada a esta última consideración merecería mi despedazamiento público y posterior desaparición, pero puesto que soy un perfecto desconocido, es decir, nadie, puedo afirmar según mi intuición que así ha sido: la modernidad causa del ziquierdismo infantil que acaba conduciendo a la Fracción Roja o a las Brigadas.
Las herramientas son las mismas por que la ejecución del poder mediante el terror es similar la aplique quien la aplique.
Luis,
Efectivamente… en el terreno filosófico, los textos de HArendt son lo canónico, claro.
Esto es más bien otra cosa… una comparación de las «herramientas» y los «métodos de gestión de los recursos humanos», por decirlo con una brizna de ironía muy negra.
Tu genealogía del Terror moderno me parece bastante exacta. Aunque también hay quien remonta la cosa al Terror jacobino de 1793.
Decididamente, «no somos nadie».
Q.-